Kartteufel am schnellsten, aber nicht fehlerfrei

Die diesjährige Bayerische Meisterschaft im 270er-Kart-Slalom wurde vom MSC Röthenbach und dem MSC Deberndorf ausgerichtet. Alles war bestens organisiert, die Karts waren in einem sehr guten Zustand und die gesamte Veranstaltung verlief reibungslos. Auch das Wetter spielte optimal mit.

Gemäß den Reglementbestimmungen galt es, in insgesamt vier Wertungsläufen auf zwei unterschiedlichen Strecken ohne Streichergebnis die schnellstmögliche Gesamtzeit einzufahren.

Zu Beginn durften alle Altersklassen gemeinsam den Parcours des ersten Rennens begehen. Im Anschluss starteten alle Teilnehmer klassenweise. Die Fahrer mit den jeweils besten Plätzen aus der Vorqualifikation gingen als letztes an den Start. Danach wurde der zweite Parcours aufgebaut und es konnten wieder alle Fahrer durchlaufen. Die Startreihenfolge war nun in umgekehrter Reihenfolge der Platzierungen aus dem ersten Rennen, sodass die schnellsten Fahrer als letztes starteten.

Der erste Parcours wurde gegen den Uhrzeigersinn gefahren, war sehr flott und hatte zwei etwas technischere Passagen. Auf dem Rest der Strecke kam es hauptsächlich auf vorausschauende Fahrweise an. Der zweite Parcours war deutlich länger, da der Platz nicht einmal, sondern gleich zweimal umrundet wurde. Der Parcours wurde zudem im Uhrzeigersinn gefahren und hatte viele schnelle und anspruchsvolle Bereiche.

Die AK1 wurde von Nico Weidinger (MSC Röthenbach) gewonnen, der sich ab sofort Bayerischer Meister nennen darf. Wenige Zehntel dahinter kam Martin Visser (MSG Sonthofen) ins Ziel. Auf dem dritten Rang landete Robin Uhlemayr vom MSC Scuderia Kempten. In dieser Klasse nahmen 15 Fahrer teil; hier gingen die Zeiten noch etwas stärker auseinander, was sich in den folgenden Altersklassen ändern sollte.

Unter den 16 Startern der AK2 setzte sich der Kartteufel Philipp Lehmann in den ersten beiden Wertungsläufen zunächst knapp drei Zehntel vom Rest des Feldes ab. In seinem dritten Wertungslauf flog jedoch eine Pylone, wodurch seine Siegeschancen dahin waren. Nun konnte er im vierten und letzten Wertungslauf nochmal alles geben und brannte mit 56,99 Sekunden die bisherige Bestzeit auf die Strecke. Somit landete er letztendlich trotzdem noch auf einem bemerkenswerten 5. Platz.

Aber auch so war die AK2 kaum an Spannung zu überbieten. Vor allem im letzten Wertungslauf gab es noch einige Positionswechsel. Am Ende ging Florian Hocher (MSC Schillingsfürst) als Bayerischer Meister hervor, gefolgt von Florian Kennerknecht (MSG Sonthofen), der auch im vergangenen Jahr bereits diesen Platz inne hatte. Komplettiert wurde das Podest von Julia Dreyer (MSC Röthenbach).

Bei Oliver Lehmann in der AK3 (14 Starter) lief es nahezu identisch wie bei Philipp Lehmann. In den ersten beiden Wertungsläufen lag er über vier Zehntel vor den nächsten Verfolgern – fuhr zudem die Tagesbestzeit auf diesem Parcours. Auch bei ihm flog auf dem zweiten Parcours im dritten Wertungslauf eine Pylone, sodass er keine Chance mehr auf den Sieg hatte. Dafür setzte er im letzten Wertungslauf nochmal einen drauf und fuhr auch auf diesem Parcours die Tagesbestzeit. Auf Grund der schnellen Zeiten kam er trotz Pylone noch auf dem 4. Platz ins Ziel, womit er sichtlich zufrieden war.

Sein Vereinskollege Marcel Schramm konnte in den ersten drei Wertungsläufen nicht mit der Spitze mithalten – auch bei ihm blieb der dritte Wertungslauf nicht fehlerfrei. Zu guter Letzt hat er am Ende aber nochmal eine der Spitzenzeiten in den Asphalt gebrannt, wodurch die drei Knetzgauer (Oliver, Marcel und Philipp) die drei schnellsten Zeiten des Tages auf dem zweiten Parcours für sich beanspruchen konnten. Am Ende landete Marcel auf dem 9. Platz.

Anne Lehmann blieb am gesamten Wochenende fehlerfrei und fuhr solide Zeiten. Dies wurde mit dem 5. Platz belohnt, was bei dieser Konkurrenz und Leistungsdichte ebenfalls ein starkes Ergebnis ist.

Der Sieg ging in dieser Altersklasse hochverdient an den Überflieger des Jahres: Christian Beck vom 1. AC Erlangen. Haarscharf dahinter (0,07 Sekunden) kam Florian Ernstberger (AC Waldershof) ins Ziel, gefolgt von Thomas Meier (1. AC Erlangen).

In der AK4 landete Marion Lehmann auf dem 11. Platz unter den 14 Startern. Auch sie blieb in allen vier Wertungsläufen fehlerfrei – somit flog bei allen weiblichen Kartteufeln keine einzige Pylone in den Wertungsläufen. Leider konnte Marion auf den beiden schnellen Parcours zeitlich jedoch nicht mithalten.

Der Klassensieg ging an den Dauergewinner Michael Luber vom MC Lauf. Auf den nachfolgenden Podestplätzen landeten zwei Fahrer vom MSC Röthenbach: Thomas Jäger auf Platz 2 und Jürgen Dreyer auf dem 3. Platz.

Somit wurde die diesjährige Bayerische Meisterschaft pünktlich und ohne Probleme abgeschlossen – ein großes Dankeschön geht an die Organisatoren und alle Helfer.

Wir gratulieren allen Fahrern zu ihren Ergebnissen, ganz besonders natürlich den vier neuen, Bayerischen Meistern im 270er-Kart-Slalom. Somit ist die diesjährige Saison abgeschlossen. So schön die Saisons auch immer sind, manche werden sich trotzdem auf die etwas ruhigere Winterpause freuen. Im April 2018 beginnt die nächste Saison, da sind wir natürlich auch wieder am Start.