Am Sonntag, den 02.10.2022, fand die diesjährige Bayerische Meisterschaft im 270er-Kartslalom statt. Ausrichter war der MSC Knetzgau. An dieser Veranstaltung nahmen die besten 64 Fahrer aus ganz Bayern teil – unterteilt in 4 Altersklassen.
Ähnlich wie beim Jugend-Kartslalom sind die wichtigsten Aspekte dieser Sportart die sichere Beherrschung des Fahrzeugs und das fehlerfreie Durchfahren der Aufgaben. Nur, wer das Kart filigran durch den mit Pylonen abgesteckten Parcours manövrieren kann, hat Chancen auf den Sieg.
Zudem wird ein optimaler Überblick, hohe Reaktionsfähigkeit, schnelles situationsbedingtes Urteilsvermögen, sowie das Zusammenspiel von Beschleunigen, Bremsen und Lenken (Fahrverhalten) stets geschult und verbessert. Die hierbei gewonnen Erfahrungen können auch im Straßenverkehr von großer Bedeutung sein – vor allem bei Gefahrensituationen, in denen man schnell und präzise reagieren muss.
Bei der Bayerischen Meisterschaft im 270er-Kartslalom werden nacheinander 2 verschiedene Parcours gestellt. Pro Strecke ist der Ablauf wie folgt: Zunächst hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, den Parcours abzulaufen, um sich die ideale Fahrlinie einzuprägen. Anschließend absolviert jeder Fahrer einen Trainingslauf, um sich an die vom Veranstalter gestellten Karts und den Parcours zu gewöhnen, ehe es in zwei darauffolgenden Wertungsläufen um die schnellste gefahrene Gesamtzeit geht.
Für jede umgeschmissene oder aus der Markierung verschobene Pylone gibt es 3 Strafsekunden, welche zur Fahrzeit hinzu addiert werden; daher gilt das fehlerfreie Fahren als oberste Priorität.
Sieger ist, wer am Ende nach 4 Wertungsläufen die schnellste Gesamtzeit gefahren ist.
Da das Kart beim 270er-Kartslalom stets vom Veranstalter gestellt wird, hat jeder Teilnehmer die gleichen Bedingungen – kein Vergleich zur Formel 1, wo ein Großteil des Erfolgs vom Fahrzeug abhängt.
Als zusätzliche Sicherheit ist der gesamte Kartplatz von Reifenketten umgeben; außerdem sind (für den Fall der Fälle) während der gesamten Veranstaltung zwei Rettungssanitäter vor Ort, die glücklicherweise nichts zu tun hatten.
Die beiden Strecken wurden vom Schiedsgericht aufgestellt, welches sich aus Florian Ernstberger (AC Waldershof), Jürgen Dreyer (MSC Röthenbach) und Philipp Lehmann (MSC Knetzgau) zusammengesetzt hat. Beide Parcours waren flüssig und schnell fahrbar, aber keineswegs zu unterschätzen: Entscheidend war es, durch die richtige Wahl der Fahrlinie und feinfühliges Abbremsen/Beschleunigen das Beste aus den Kurven herauszuholen.
Das Wetter machte der Veranstaltung leider einen Strich durch die Rechnung: Es herrschte ganztags Regen und eines der Mach1-Karts hatte gelegentlich Aussetzer, sodass mehrere Fahrer ihren Lauf wiederholen mussten.
In der AK1 (Altersklasse 1, Jahrgänge 2010 bis 2007) gingen die jüngsten Starter des Tages an den Start. So auch Lina Terhar vom MSC Knetzgau – mit schnellen Zeiten hatte sie gute Chancen auf einen der heiß begehrten Podestplätze. Leider blieb sie nicht fehlerfrei, wodurch sie mit 3 Pylonen (9 Strafsekunden) am Ende bis auf Platz 12 durchgereicht wurde. Bayerischer Meister wurde in dieser Klasse Jannik Roth vom MSC Schrobenhausen, der das restliche Feld mit über 3 Sekunden Vorsprung weit hinter sich ließ. Auf Platz 2 landete Leni Reithmeier (AC Waldershof), gefolgt von Tarun Göbel (MSC Ohlstadt).
Der Vizemeister aus dem Vorjahr, Robin Uhlemayr von der MSC Scuderia Kempten, konnte in diesem Jahr den Meistertitel in der AK2 (Altersklasse 2, Jahrgänge 2006 bis 1999) einfahren, nachdem er vor 3 Wochen auch schon im Jugend-Kartslalom Bayerischer Meister wurde. Somit hat er den Titel in beiden Sparten gleichzeitig, was durchaus beachtenswert ist. Den 2. Platz hat Julian Ernst vom AMC Bad Aibling eingefahren. Leon Volkmann (ADAC OC Würzburg) hat sich im zweiten Rennen nach vorne gekämpft und komplettierte das Podest.
Zeitlich ging es in der AK3 (Altersklasse 3, 1998 bis 1982) am engsten zu. Hier entschieden zumeist nur Hundertstel oder wenige Zehntel über mehrere Platzierungen. Einzige Ausnahme war Florian Ernstberger vom AC Waldershof, der nicht nur einen souveränen Sieg einfuhr, sondern auch den Gesamtsieg über alle Altersklassen hinweg für sich beanspruchen konnte. Vizemeister wurde Markus Kovalik von der MSG Sonthofen; nur 3 Hundertstel dahinter kam Philipp Lehmann (MSC Knetzgau) ins Ziel.
Auch die Fünftplatzierte, Anne Lehmann (ebenfalls MSC Knetzgau), konnte mit der Spitze mithalten – ihr fehlten lediglich 2 Zehntel zum Podest. Der dritte Knetzgauer im Bunde war Oliver Lehmann, der auf Platz 7 ins Ziel kam.
Zu guter Letzt ging die AK4 (Altersklasse 4, ab Jahrgang 1981) an den Start. Der Bayerische Meistertitel ging in dieser Altersklasse an Michael Luber vom MC Nürnberg, der über 2 Sekunden vor dem restlichen Fahrerfeld lag. Christian Kalz (MC Ansbach) sicherte sich den 2. Platz und wurde somit Vizemeister. 1 Zehntel dahinter platzierte sich Jürgen Dreyer vom MSC Röthenbach auf Platz 3.
Für Marion Lehmann (MSC Knetzgau) lief es an diesem Tag alles andere als rund. Sie brachte mehrere Pylonen zu Fall und hat sich zudem bei den nassen Bedingungen in zwei Wertungsläufen gedreht. Somit landete sie auf Platz 16. Nichtsdestotrotz kann auch sie stolz darauf sein, sich in diesem starken Starterfeld zur Bayerischen Meisterschaft qualifiziert zu haben.
Für das leibliche Wohl wurde wie immer bestens gesorgt; neben Weißwurstfrühstück, Gyros, Bratwurst, Currywurst und Pommes frites gab es für die Besucher auch Kuchen, Torten, Crêpes und Slush Eis.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Zuschauern, Teilnehmern, dem BMV, dem ADAC Nordbayern, der Gemeinde Knetzgau, dem ADAC OC Würzburg und dem MSC Röthenbach für das zur Verfügung stellen ihrer Karts und natürlich auch bei allen Helfern rund um die Veranstaltung, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre.