Ein sehr durchwachsenes Rennen
Der Bayern-Cup ist ein Vergleich zwischen den 270er-Fahrern aus Nord- und Südbayern. In diesem Jahr waren jedoch leider nur zwei Fahrer aus dem Süden (MSC Scuderia Kempten) vertreten. Dies lag jedoch an der Terminabstimmung, der Veranstalter hat das letzte, wichtige JKS-Rennen im Süden nicht beachtet. Somit gab es insgesamt gerade einmal 45 Starter; 60 wären maximal möglich gewesen.
Das Wetter war kühl bis kalt, die Sonne lies sich hin und wieder kurz blicken. Der vom Schiedsgericht gestellte Parcours war anspruchsvoll und sehr abwechslungsreich. Es gab schnellere Abschnitte, aber beispielsweise auch einen Kreisel. Letzteren konnte man wegen der gewählten Übersetzung für die 270er-Karts sogar mit Vollgas durchfahren, was normalerweise nicht möglich ist. Außerdem gab es ein paar Aufgabenkombinationen, bei denen man eine eigene Fahrtlinie finden musste, um das Optimum herauszuholen. Insgesamt war es ein gut gesteckter Parcours.
Unter den elf Teilnehmern der AK1 konnte sich Paul Kißwetter vom AC Waldershof durchsetzen und gewann das Rennen. Stefan Binapfl vom MSV Falkenberg landete durch vier fehlerfreie Wertungsläufe (das schafften nur er und ein weiterer Fahrer in dieser Klasse) auf Platz 2, gefolgt von Oliver Thiem vom MSC Wiesau auf dem 3. Platz.
Die Parcoursmannschaft (bis auf einzelne Ausnahmen) lies leider sehr zu wünschen übrig. Mal wurden im Weg liegende Pylonen auf Seite geräumt, bei anderen Fahrern wiederum nicht; ein paar Fahrer konnten ihr Rennen deshalb sogar komplett vergessen, als sich die jeweils im Weg liegende Pylone im Kart verklemmte. Zudem kam es extrem oft vor, dass verschobene Pylonen nicht bemerkt wurden und erst mehrere Runden später aufgestellt wurden.
Diese beiden – nennen wir es – „Unglücksfälle“ trafen auch auf einen Kartteufel zu. Somit war das Rennen gelaufen, obwohl Philipp Lehmann in der AK2 zeitlich sehr gut dabei war. Umso ärgerlicher war seine erste (strittige) Pylone. Am Ende reichte es bei ihm somit lediglich für Platz 17. Fünf der 18 Fahrer absolvierten alle vier Wertungsläufe fehlerfrei. So auch Florian Ernstberger vom AC Waldershof, der den Sieg mit über fünf Sekunden Vorsprung einfahren konnte. Den 2. Platz sicherte sich Tobias Waibel vom MSC Scuderia Kempten. Daniel Portner vom AMC Weiden komplettierte das Podest mit guten Fahrtzeiten trotz einer gefallenen Pylone.
In der AK3 gab es leider einen neuen “Negativrekord”: Hier gingen gerade einmal fünf Fahrer an den Start – nur fast halb so viele, wie unter der Saison in Nordbayern alleine. Anne Lehmann kam mit den heutigen Parcours nicht zurecht und konnte dadurch zeitlich nicht mithalten. In Wertungslauf 2 flog eine und in Wertungslauf 4 flogen zwei Pylonen. Am Ende landete sie auf Platz 4. Bei Thomas Meier vom 1. AC Erlangen fielen insgesamt zwei Pylonen; er erreichte trotzdem noch den 3. Platz, da er sehr schnelle Zeiten hinlegen konnte. Sebastian Bachmann vom MSC Auerbach konnte ebenfalls mit guten Zeiten auf dem 2. Platz glänzen. Am Ende fehlten ihm trotzdem noch 8 Zehntel auf Oliver Lehmann, der den Titel „270er-Bayern-Cup-Meister“ nun bereits zum dritten Mal in Folge holen konnte.
Immerhin elf Starter traten in der AK4 an. Auf dem 11. Platz landete Marion Lehmann, die sich mehrmals im Kreisel drehte und dabei einige Pylonen zu Fall brachte. In ihrem dritten und vierten Wertungslauf fuhr sie fehlerfrei, es fehlten jedoch mehrere Sekunden pro Runde zur Spitze. Diese führte Rudy Rothhaar vom MC Lauf mit fast 0,4 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierte Heike Meier vom 1. AC Erlangen an. Michael Siegel (ebenfalls vom MC Lauf) landete auf dem 3. Platz. Besonders hervorzuheben ist, dass die Fahrer der AK4 insgesamt am saubersten gefahren sind (sieben Teilnehmer kamen komplett fehlerfrei ins Ziel).
Nächstes Jahr findet der Bayern-Cup wieder in Südbayern statt. Wir freuen uns schon sehr auf den Endlauf 2016 und hoffen dort wieder auf mehr Teilnehmer aus Nord- und Südbayern und vielleicht den ein oder anderen Kartteufel mehr.
Die aktuellen “270er-Bayern-Cup-Meister” sind somit:
AK1: Paul Kießwetter (AC Waldershof)
AK2: Florian Ernstberger (AC Waldershof)
AK3: Oliver Lehmann (MSC Knetzgau)
AK4: Rudy Rothhaar (MC Lauf)