Kartteufel wird Deutscher Meister
Zwei Deutsche Meister kommen aus Bayern (bzw. Nordbayern), außerdem erreichte Team Bayern den 1. Platz in der Mannschaftswertung!
An diesem Wochenende ging es für die besten 147 Jugend-Kart-Slalom-Fahrer aus ganz Deutschland in fünf Altersklassen um den Titel des Deutschen Meisters. Alle Teilnehmer, welche an diesem alljährlichen Finale teilnahmen, haben alleine mit der Qualifikation zum Endlauf schon richtig was erreicht.
Während der AK1 war die Strecke am Samstag durchgehend nass und es wurde auf Intermediates gefahren. Dadurch gab es gleiche Bedingungen für alle Fahrer. Während der AK2 trocknete die Strecke immer mehr ab, was ein Vorteil für die hinteren Starter war.
In der AK3 war es dann komplett trocken, sodass auf Slicks gewechselt werden konnte. Hier gab es also gleichbleibende Voraussetzungen während der kompletten Klasse. Zu Beginn der AK4 war es auch noch trocken, gegen Ende hat es dann leider angefangen zu nieseln; ein klarer Nachteil für die letzten Startnummern.
Bei der AK5 wurde demnach wieder auf Intermediates gewechselt. Aber auch hier gab es wetterbedingt sehr ungleiche Bedingungen für die Teilnehmer. Bei den ersten paar Startnummern war es noch etwas nasser, die Strecke trocknete Runde für Runde mehr ab. Nach Startnummer 7 begann es dann wieder leicht zu nieseln, was später in Regen überging. Die letzten Fahrer hatten deshalb überhaupt keine Chance, an die vorderen Zeiten heranzukommen: Durch die rutschigere Fahrbahn waren sie fast 3 Sekunden langsamer als die Spitze. Im zweiten Wertungslauf gab es dann gleiche Bedingungen für alle.
Ab ca. 18 Uhr organisierte die MSG Sonthofen eine gelungene und äußerst gut besuchte Abendveranstaltung, die sehr auflockernd und kurzweilig war. Unter anderem wurde eine Tanzeinlage, ein zaubernder Alleinunterhalter und eine Lasershow geboten. Auch ein kurzer Stromausfall konnte die Massen begeistern. ;-) Danach gab es für alle Feierlustigen noch eine Party im großen Zelt.
Am kompletten Sonntag regnete es ständig (mal mehr, mal weniger), weshalb auf Regenreifen gefahren wurde. Dies sorgte dafür, dass den ganzen Tag über gleiche Bedingungen herrschten. Natürlich war dies nur ein schwacher Trost für diejenigen, die am Vortag Pech mit dem Wetter hatten.
Insgesamt kann man sagen, dass die MSG Sonthofen eine durch und durch vorbildliche Veranstaltung organisiert und durchgeführt hat. Für jedes Bundesland wurde ein Pavillon zur Verfügung gestellt, das Parcourspersonal war sehr gut geschult und immer aufmerksam, eine zweite Lichtschranke sorgte für Ausfallsicherheit und der gesamte Ablauf verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Wir bedanken uns bei allen Organisatoren, Helfern, Zuschauern und Teilnehmern für diese gelungene Veranstaltung.
Die Ergebnisse im Detail:
In der AK1 gingen 22 Fahrer an den Start. Bei Sarah Olonczik vom MC Ansbach flog in den ersten drei Wertungsläufen leider jeweils eine Pylone. Da in der AK1 nur vier Fahrer in allen Wertungsläufen fehlerfrei blieben, erreichte sie trotzdem noch einen guten, 12. Platz. Einer der Fehlerfreien war Dominikus Sagmeister vom MSC Ohlstadt, der den 9. Platz erreicht hat.
Auch Artur Hasarowitsch vom MSC Scuderia Kempten kam komplett fehlerfrei auf Platz 5 ins Ziel. Der Deutsche Meister in dieser Klasse kommt aus dem Saarland (MC Quierschied) und heißt Antony Collin Hartz, der sich den Titel trotz eines Pylonenfehlers sichern konnte.
Unter den 32 Teilnehmern der AK2 gewann Collin Lindner aus Baden-Württemberg (MSC Oberflockenbach), der den Sieg durch fehlerfreie Läufe für sich beanspruchen konnte und 2,12 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte war. Den 19. Platz belegte Moritz Groll vom MSC Al Corsa, bei ihm flogen am zweiten Tag insgesamt zwei Pylonen. Direkt davor landete Sean Hartmann vom MSC Röthenbach, der eine Pylone zu Fall brachte.
Luis Sollfrank vom MSC Wiesau führte das bayerische Dreiergespann an und wurde 17., ebenfalls mit zwei Pylonen. Auch beim Unterfranken Konstantin Frank vom AMSC Hammelburg blieb eine Pylone nicht in der Markierung stehen, durch gute Fahrtzeiten erreichte er trotzdem noch den 10. Platz. Der beste Bayer in dieser Klasse war Max Baumhauer vom MSC Al Corsa, der mit einer Pylone auf dem 4. Platz landete und somit das Podest nur knapp verfehlte.
In der AK3 gab es mit 39 Startern das größte Fahrerfeld. Hier landete Luca Neumann vom MSC Scuderia Kempten auf dem 19. Platz. Er konnte zwar mit sehr guten Fahrtzeiten glänzen, brachte jedoch vier Pylonen zu Fall, was ihn um viele Plätze zurück geworfen hat. Ebenso sah es bei Alexander Heindl von der MSG Bayerischer Wald Hutturm aus, der direkt davor auf Platz 18 ins Ziel kam.
Timo Hölzel vom MSC Sparneck hatte im 1. Wertungslauf Pech mit dem Wetter, was ihm eine vordere Platzierung verwährte. In den nachfolgenden Wertungsläufen zeigte er dann nochmal alles und landete trotzdem noch auf einem beachtlichen, 6. Platz! Dominik Novotny von der MSG Bayerischer Wald Hutturm, der Führende des ersten Tages, hat am zweiten Tag eine Pylone geschmissen, was ihn den Sieg in dieser Klasse gekostet hat. Somit erreichte er den 4. Platz. Auch beim Drittplatzierten, Patrick Mack vom MSC Abensberg, stand eine Pylone im Weg zum Klassensieg. Luca Kita aus Baden-Württemberg (RC Rheinhausen) konnte den Sieg einfahren.
Unter den 30 Teilnehmern der AK4 landete Max Englbrecht vom Neumarkter AC auf Grund eines Torfehlers auf dem letzten Platz. Ramon Türk vom MSC Abensberg konnte leider keinen Wertungslauf ohne Fehler absolvieren und musste sich mit dem 24. Platz zufrieden geben. Den 18. Platz erreichte Mario Popp vom MSC Röthenbach, der am ersten Tag zwei Pylonen warf. Auch Marco Müller vom AMC Kitzingen hatte am ersten Tag großes Pech mit den Pylonen, die nur ganz knapp aus der Markierung verschoben waren; er wurde letztendlich 17.
Christian Bachmann vom MSC Auerbach holte das Maximum aus dem Kart und dem Parcours heraus und bestätigte dies an beiden Tagen mit der Tagesbestzeit. So konnte er sich nun erstmalig den Titel des Deutschen Meisters sichern; und das mit 8 Zehnteln Vorsprung auf den Zweitplatzierten und mit mehr als 4 Sekunden Vorsprung auf den Drittplatzierten! Damit hat er nun bereits alle im Jugend-Kart-Slalom möglichen Titel eingefahren (Deutscher Meister, Bundesendlauf-Sieger, Bayerischer Meister und Nordbayerischer Meister).
24 Fahrer gingen in der AK5 an den Start. Leon Zwickl vom AMSC Hammelburg lag am ersten Tag noch auf dem hoffnungsvollen, zweiten Platz. Auch am zweiten Tag zeigte er sehr gute Fahrtzeiten, leider kam er nicht mehr fehlerfrei durch den Parcours und landete somit auf Platz 21.
Bei Annalena Wrobel vom AMC Weiden flogen im ersten Wertungslauf zwei Pylonen bei ungünstigen Wetterbedingungen. Im Anschluss konnte sie jedoch nochmal alles zeigen und glänzte mit top Fahrtzeiten. Am Ende sprang noch der 10. Platz dabei heraus. Eine Pylone blieb auch bei Kevin Nerbl vom MC Wasserburg nicht stehen, er erreichte den 4. Platz.
Beim Kartteufel Philipp Lehmann lief hingegen alles optimal. Am Samstag hatte er wetterbedingt den besten Startplatz und konnte sich die Führung mit einer Sekunde Vorsprung sichern. Am zweiten Tag hieß es, Nerven zu zeigen, denn viele Fahrer wollten den Rückstand vom ersten Tag aufholen – dabei flogen jedoch etliche Pylonen. Durch schnelle und fehlerfreie Läufe konnte Philipp im letzten Lauf nochmal auf Sicherheit gehen und den Sieg nach Hause bringen! Am Ende lag er 2,5 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Joshua Paul Schweizer aus Baden-Württemberg (MSC Oberflockenbach), der mit zwei Strafsekunden ins Ziel kam.
Durch die überragenden Ergebnisse der Bayerischen Meister konnte sich das Team Bayern auch noch den Sieg in der Mannschaftswertung holen. Wir sind sehr stolz auf unsere Mannschaft!
Den Siegern und allen weiteren Teilnehmern gratulieren wir zu den tollen Ergebnissen. Auch bedanken wir uns bei allen, die Daumen gedrückt haben und/oder vor Ort live dabei waren.
Zum krönenden Abschluss organisierte der MSC Knetzgau noch am Abend des Erfolgs eine spontane Meister-Feier, um den frisch gebackenen, Deutschen Meister gebührend zu empfangen und zu feiern! So ein außergewöhnliches Ergebnis hat man schließlich nicht alle Tage; zuletzt konnte dies Philipp´s Bruder Tobias Lehmann im Jahr 2008 erreichen.