Am vergangenen Samstag, dem 03. Oktober fand der alljährliche Jugend-Kart-Slalom des MSC Knetzgau statt. Dies war die erste und gleichzeitig auch letzte Kart-Slalom Veranstaltung 2020 in Unterfranken. Bei dieser Sportart sind die wichtigsten Aspekte die sichere Beherrschung des Fahrzeugs und das fehlerfreie Absolvieren der Strecke. Nur, wer das Kart einwandfrei durch den mit Pylonen abgesteckten Parcours manövrieren kann, hat am Ende Chancen auf den Sieg.
Um dies zu erreichen, wird von den Fahrern ein sehr guter Überblick, eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit, ein schnelles situationsbedingtes Urteilsvermögen, sowie das Zusammenspiel von Beschleunigen, Bremsen und Lenken (Fahrverhalten) abverlangt. Diese Fähigkeiten werden dabei auch stets geschult und weiter ausgeprägt und sind für die Jugendlichen eine durchaus nützliche Vorbereitung auf den Straßenverkehr – besonders für Gefahrensituationen, in denen man schnell und präzise reagieren muss.
Bei unserem Jugend-Kart-Slalom Abschlussturnier kann sich jeder Fahrer im Trainingslauf zunächst an das vom Veranstalter gestellte Kart und den Parcours gewöhnen, bevor es in den drei darauffolgenden Wertungsläufen um die schnellste gefahrene Gesamtzeit geht. Für jede umgeschmissene oder aus der Markierung verschobene Pylone gibt es 2 Strafsekunden; daher gilt das fehlerfreie Fahren als oberste Priorität. Von den drei gefahrenen Wertungsläufen wird am Ende der Langsamste gestrichen, was für etwas Extra-Spannung sorgt, da man nach zwei guten Runden nochmal die Möglichkeit hat, seine Zeit zu verbessern oder einen Pylonenfehler wegzulassen.
Da das Kart beim Jugend-Kart-Slalom stets vom Veranstalter gestellt wird, hat jeder Teilnehmer die gleichen Bedingungen – kein Vergleich zur Formel 1, wo ein Großteil des Erfolgs vom Fahrzeug abhängt.
Als zusätzliche Sicherheit sind (für den Fall der Fälle) während der gesamten Veranstaltung zwei Rettungssanitäter vor Ort, die glücklicherweise nichts zu tun hatten.
Die AK1 (Jahrgänge 2013 bis 2011) war mit 18 Startern sehr gut besucht. Den Sieg konnte sich Dominik Fröse vom MSC Knetzgau sichern, indem er hervorragende Zeiten fuhr, sodass er sich sogar einen Pylonenfehler leisten konnte. Auch unser Neuzugang, Christian Grail, musste zwei Strafsekunden in Kauf nehmen, konnte aber dennoch mit einem guten 9. Platz erreichen. Maximilian Schober (MSV Falkenberg) und Theo Deinlein (AMSC Hammelburg) komplettierten das Podest.
In der AK2 (Jahrgänge 2010 und 2009) gingen Lina Terhar und Otis Kehr für den MSC Knetzgau an den Start und belegten mit je zwei fehlerfreien Läufen Platz 6 und 7. Verdienter Sieger dieser Altersklasse war Louis Sebald vom MSC Auerbach. Er konnte zum zweitplatzierten Lauris Heid vom AMSC Hammelburg knapp 2 Sekunden herausfahren. Platz 3 belegte Alexander Rauh, ebenfalls vom MSC Auerbach. In dieser Klasse gab es insgesamt 11 Starter.
Gegen Mittag ging die AK0 (Jahrgang 2014) mit 4 Teilnehmern an den Start. Aufgrund des jungen Alters gingen hier die Zeiten etwas auseinander. Mit 13 Sekunden Vorsprung konnte Sebastian Kalz vom MC Ansbach den Sieg vor Dennis Lakkaj vom MSC Marktredwitz holen. Den letzten Podestplatz konnte sich Manuel Grail vom MSC Knetzgau sichern.
In der AK3 (Jahrgänge 2008 und 2007) gab es 12 Fahrer. Die beiden Knetzgauer Pascal Godula und Pascal Gebhardt konnten mit sehr guten Zeiten glänzen und die Plätze 1 und 2 nach Hause fahren. Der MSC Marktredwitz konnte das Podest durch Jonah Günther komplettieren.
Nur 8 Teilnehmer gingen in der AK4 (Jahrgänge 2006 und 2005) an den Start. Der Lokalmatador Moritz Terhar konnte sich durch Spitzenzeiten auf Platz 1 schieben, aber auch Tobias Bayer (MSV Falkenberg) und Sarah Olonczik (MC Ansbach) waren flott unterwegs und belegten somit die Plätze 2 und 3. Bei Finn Düring vom MSC Knetzgau lief es heute nicht ganz so gut. Aufgrund von 3 Pylonen und fehlendem Tempo landete er auf dem siebten Platz.
Die AK5 (Jahrgänge 2004 bis 2002) war mit 15 Startern sehr gut besucht. Leider fing es nach den ersten Fahrern dieser Klasse an ein bisschen zu regnen, sodass auf die BEBA Intermediate Reifen gewechselt wurde. Das Schiedsgericht beschloss, dass die ersten Startnummern ihren 1. Wertungslauf erneut fahren mussten, um faire Bedingungen für alle sicherstellen zu können. Auf nasser Strecke konnte Nico Schöller vom MSC Knetzgau sein Talent unter Beweis stellen und erreichte den 1. Platz. Knapp dahinter platzierten sich Kevin Friemelt vom AMC Kitzingen und Tim Hilpert vom OC Würzburg. Spannend war der Kampf um Platz 4 – die Fahrer Raphael Stoppel (MSC Knetzgau), Nino Nitzsche (AMSC Hammelburg) und Jana Böhmer lagen allesamt nur 0,01 Sekunden auseinander. Rene Gebhardt, ebenfalls vom MSC Knetzgau, landete auf dem 10. Platz.
Zu guter Letzt lieferte sich die AK6 (ab Jahrgang 2001) noch einen heißen Kampf auf nasser Strecke, mit etwas mehr Regen. Bei den 27 Erwachsenen Fahrern konnte sich Philipp Lehmann vom MSC Knetzgau mit drei fehlerfreien Wertungsläufen den Sieg holen. Jonas Dreyer vom MSC Röthenbach stellte ebenfalls seine Fahrkünste im Regen unter Beweis und erreichte Platz 2. Dicht dahinter lag Florian Ernstberger vom AC Waldershof und vervollständigte das Podest. Einige weitere Knetzgauer nahmen in dieser Altersklasse teil – Raphael Frey (4. Platz), Simon Karg (8. Platz), Viktor Stoppel (10. Platz), Patrick Steinfelder (11. Platz), Paul Fröse (14. Platz), Rainer Lehmann (17. Platz), Marion Lehmann (18. Platz), Christian Kehr (19. Platz). Die goldene Ananas gewann Johannes Klauer aufgrund von 2 Pylonenfehlern.
Aufgrund der Corona-Pandemie gab es bei der Veranstaltung eine Maximalbegrenzung an Personen vor Ort. Da es in diesem Jahr kaum Jugend-Kart-Slalom Veranstaltungen gab, war die Nachfrage entsprechend groß und es gingen insgesamt 95 Teilnehmer an den Start. Fünf der sieben Klassensiege wurden von Fahrern des MSC Knetzgau eingefahren. Die Tagesbestzeit (32,80 Sekunden), sowie die Gesamtbestzeit (126,62 Sekunden) konnte Moritz Terhar für sich beanspruchen.
Auch dieses Jahr hatten wir uns wieder eine neue Aufgabe ausgedacht – die “Schweizer Gasse”, welche bei den Fahrern sehr gut ankam und schön zu fahren war. Die weitere Fahrlinie hinterließ den Schriftzug “Covid” und war ebenfalls flüssig gestellt und erforderte vorausschauendes Fahren, um gute Zeiten abliefern zu können.
Das Wetter hat etwas verrückt gespielt. Während es am Vormittag noch angenehm war, wurde es gegen Mittag in der Sonne sehr warm, jedoch ließ es der Regen zum Ende nochmal deutlich abkühlen. Durch den Neustart in der AK5 waren jedoch trotzdem faire Bedingungen für alle Fahrer gegeben. Für das leibliche Wohl wurde wie immer bestens gesorgt.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Zuschauern, Teilnehmern und Helfern rund um die Veranstaltung, die sich alle stets sehr gut an die Hygienemaßnahmen gehalten haben, sowie natürlich beim ADAC Nordbayern und dem BMV, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre.